Mist.
Schon wieder.
Anna bemerkt wie ihr die Röte ins Gesicht schießt.
Sie steht an der Kinokasse und bekommt Hitzewallungen. Nervös fuchtelt sie am Portmonee, das Kleingeld fällt raus und landet auf dem Boden.
Auch das noch.
Genervte Blicke, leises Getuschel hinter ihr.
Die Kassiererin bemerkt Annas Zustand und lächelt sie an. Anna lächelt zurück, schüttelt ihr Haar nach vorne damit möglichst niemand ihre rote Birne sieht, bezahlt, schnappt sich ihr Popcorn und verschwindet in den Tiefen ihres Sitzes im dunklen Kinosaal.
Endlich sicher.
Seit einigen Monaten hat Anna ein Problem. Sie wird in den banalsten Alltagssituationen nervös und unsicher. Ihr Gesicht errötet und sie bekommt Schweißausbrüche.
Besorgungen machen ohne peinlich rot zu werden? Vergiss es!
Kennst du das?
Du gehst einkaufen oder zur Reinigung und sobald mehrere Kunden hinter dir stehen und deinen Ablauf beobachten, bekommst du Herzklopfen und denkst: „bloß nicht rot werden“. Kaum hast du das gedacht, spürst du wie dir die Hitze in den Kopf steigt.
Die Situation ist dir peinlich und du möchtest dich auf der Stelle wegbeamen.
Du hast das Gefühl alle Augen starren nur noch auf dich? Du möchtest was verändern, weißt aber nicht wie?
Willkommen im Club!
Ich zeige dir jetzt drei sichere Methoden, wie du in Stresssituationen gelassener wirst.
1) Unsicherheit: Kämpfe nicht gegen das Rotwerden an
Je mehr du dich gegen das Rotwerden sträubst, desto schlimmer wird es. Es nützt gar nichts das irgendwie aufhalten zu wollen. Der Symphatikus-Nerv macht sowieso was er will.
Er erweitert in Stresssituationen deine Blutgefäße, indem er ihnen den Befehl gibt sich zu weiten. Sie füllen sich schnellstens mit Blut und…
Bähm.
Rote Birne.
Also bleib locker und versuche erst gar nicht irgendetwas stoppen zu wollen. Du wirst kein Erfolg haben.
Kleiner Test: Denke jetzt bitten nicht an einen rosa Elefanten. Na? Woran hast du stattdessen gedacht? Ich sage es dir: an einen rosa Elefanten!
2) Bei Unsicherheit hilft Entspannung
Montagmorgen.
Der Saal ist voller Menschen.
Die Präsentation sitzt. Anna braucht sich keine Sorgen zu machen. Sie kann es im Schlaf runterrappeln. Und dennoch hat sie Panik.
Es geht los.
Ihr Name wird aufgerufen und sie betritt die Bühne. Viele Augen sind neugierig auf sie gerichtet. Sie ist aufgeregt. Ihr Herz klopft wie wild.
Was wenn sie jetzt rot wird? Zweifeln die Zuschauer an ihrer fachlichen Kompetenz? Ist Rotwerden ein Zeichen von Schwäche? Wird sie dann noch ernst genommen? Fangen die Zuhörer an zu tuscheln oder zu lachen? Oh mein Gott, sie hält den Druck kaum noch aus.
Dann aber schließt sie ihre Augen und in sekundenschnelle spielt sich der Worstcase in ihrem Kopf ab. Sie sieht, wie sie die Präsentation hinter sich bringt – mit hochroter Birne. Und……
…weiter kommt sie nicht.
Ihr Name wird aufgerufen.
Es wird mucksmäuschenstill im Saal.
Alle warten auf Anna.
Sie nimmt auf der Bühne ihre Position ein, schließt die Augen und strafft Ihre Schultern, holt tief Luft und atmet langsam ein- und aus. Dieses wiederholt sie mehrmals und spürt, wie sich ihr Herzschlag beruhigt.
Ihre Atmung wird gleichmäßiger, je tiefer sie ein- und ausatmet. Die Spannung im Körper baut sich nach und nach ab und sie beginnt zu reden.
Dreißig Minuten später.
Geschafft!!!
Klatschen – Standing Ovation.
Was ist hier passiert? Wie hat Anna es geschafft nicht rot zu werden?
Entspannung ist das Zauberwort. Wann immer du in Stresssituationen kommst und sich Druck aufbaut, hole mehrmals tief Luft und atme langsam ein- und aus. Du wirst spüren, dass sich dein Herzschlag beruhigt.
Durch das bewusste Atmen löst sich deine innere Anspannung. Du wirst dich dadurch weniger auf deinen roten Kopf fokussieren und gelassener mit der Situation umgehen.
3) Die Wunderfrage
Dein Selbstvertrauen leidet und du schämst dich dafür, rot zu werden.
Spätestens jetzt kannst du dich nicht mehr hinter deiner coolen Fassade verstecken und erleidest einen Kontrollverlust. Das macht dich unsicher und ängstlich.
Werde dir bewusst, dass du mit dem Problem nicht alleine bist. Millionen Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten in unterschiedlichsten Berufen, leiden darunter. Allerdings mehr Frauen als Männer.
Solltest du wieder einmal in einer Situation feststecken, in der du Panik vor dem Rotwerden hast, dann frage dich:
Was kann schlimmstenfalls passieren?
Wenn du dir diese Frage stellst und am Ende merkst, das sich die Welt trotz deines roten Kopfes weiter dreht und deine Röte, auf nichts Einfluss hat, was von elementarer Bedeutung ist, relativiert sich vieles von ganz allein.
Sobald dir deine rote Rübe egal ist, wirst du nicht mehr rot.
Ganz einfach!
Und selbst wenn?
Na und?
Du bleibst immer noch der wertvolle Mensch, der du schon immer warst!
Wenn es eine Macht gibt, die Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft
Schreibrebell Kirsten Kröger
Deine Leidensgeschichte
Erzähl mir deine Leidensgeschichte. Erzähl uns, was dir in solchen Momenten geholfen hat, nicht mehr rot zu werden. Erzähl uns wie du es geschafft hast, aus dieser Spirale auszubrechen. Erzähl uns wo du nicht weiterkommst. Ich bin gespannt und freue mich auf deine Geschichte.
Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Glaube an dich! Du bist und bleibst einzigartig!
Deine Kirsten